Mittwoch, 28. Mai 2014

Der erste Schritt in die richtige Richtung...

Den tat ich schon vor 2 Jahren.
Ich muss etwas ausholen und dazu sagen, dass ich mich damals vor 10,12 Jahren in meiner Lehrzeit überwiegend nur von Süßigkeiten, Fertiggerichten und Fast Food ernährt habe. Da ich in meiner Kindheit recht streng erzogen worden bin, konnte ich endlich, nachdem ich mit 16 endlich auszog, frei über alles entscheiden. Keiner konnte mir es verbieten, wenn ich Lust auf Gummitiere und Schokokekse hatte, diese auch zu essen. Durch meine Lehre im Hotel waren ausgiebige Pausen zum essen nie wirklich vorhanden, sodass man überwiegend im stehen und schnell etwas in sich hineinstopfte. An den Wochenenden waren meist große Veranstaltungen, wo wir uns auch immer an den Resten des Buffets hermachen durften.
Grenzen gab es nicht.
Und wenn man eh schon durch Mobbing usw. ein angeschlagenes Gemüt hat, unzufrieden mit sich selbst ist, äußerlich wie innerlich, dann lebt man eben so vor sich hin, macht sich keine Gedanken, sondern freut sich nur auf den 'Glückskick', den die Schokolade immer wieder bringt. Frustfressen pur.
So kam es also, dass ich süchtig wurde. Ja richtig süchtig nach Zucker! Kuchen, Kekse, Pudding, Schoki, etc.. Es gab immer Phasen, wo ich das so satt hatte.
Nach einigen Jahren kam dann der erste Gedanke, dass es vielleicht nicht so weiter gehen kann. Doch bei Gedanken blieb es. Nach weiteren Monaten fing ich dann an, mir selten mal wieder selbst etwas zu kochen.
Mein Bruder war immer ein Vorbild für mich. Er hat sich beim Bund verpflichten lassen, und mir damals eingetrichtert, dass Obst und Gemüse täglich wichtig seien. Ein weiterer, kleiner Schritt, und ich entdeckte plötzlich meine Leidenschaft für Obst.
Etwa zeitgleich hatte ich ein richtiges Lebenstief, sodass ich mir Hilfe suchte und eine Therapie begann. Mein Leben änderte sich rapide. Alles was dunkel und negativ war, wurde plötzlich in Helles und Positives umgewandelt - nur die 'Zuckersucht' blieb und katapultierte mich immer wieder ins Aus. Knapp zwei Jahre später sagte ich dann selbst zu mir, als es anfing Richtung Essstörung zu gehen, hier und nicht weiter!
Das war vor gute zwei Jahren.
Ich war schon immer auf der Suche nach den für mich richtigen Sachen/Lebensweisen gewesen, informierte mich über sämtliches, ging meine Neugier nach, las viel usw. Also fing ich an, mich in Sachen Ernährung mal schlau zu machen. Damals am Anfang nahm ich mir das Thema 'Fertigprodukte' (weil Schoki & Co ja soo lecker waren) vor. Und nach einigen Monaten hatte ich es drin, darauf zu verzichten. (Außnahmen sind heute lediglich alle 6, 8 Wochen mal eine Rindfleisch- oder Tomatensuppe, wenns auf Arbeit schnell & unkompliziert sein muss.)
Ich plädierte mehr auf Obst und Gemüse, schloss mich der vegetarischen und veganen Welle an (ohne allerdings selbst einer zu werden), um aus deren 'Welt' neue Produkte zu entdecken, ausschlaggebend war auch der Job im Biosupermarkt.
Nach weiteren Monaten las ich dann ganz zufällig einen Post (bei Facebook) über Zucker. Ich fragte da mal nach und bekam auch gleich ein Buch empfohlen, welches mir die Zuckesucht und intrigante Lebensmittelindustrie bestens veranschaulicht hat. Meine Augen waren ja nun schon offen, aber da riss ich sie noch weiter auf. Zu verstehen, warum man zu Nahrungsmitteln greift, obwohl man weiß, dass sie einen nicht gut tun und nur für Minuten glücklich machen, war für mich goldwert. Ich beschäftigte mich weiter damit und fing an, meine Süßigkeitensucht zu bekämpfen.
Heute kann ich auch sehr oft nein sagen, aber auch nicht immer. So eine Sucht loszuwerden ist eben nicht so einfach, vor allem, wenn man es alleine bewerkstelligt und keine Unterstützung bekommt.
Bei mir zuhause befinden sich keine ungesunden Sachen, lediglich nur Honig (der auch nur super selten gegessen wird, eigentlich nur wenn ich mal wieder den Drang nach Süßem verspüre) und Rohrzucker (den ich aber nicht benutze, außer ich plane eine Party und backe viel und für andere). Anstelle von Industriezucker süße ich jetzt (was nur selten vorkommt, da ich lieber naturgemäß esse) mit Stevia. Auch Weizenmehl(produkte) habe ich aus meiner Küche verbannt.

Soviel zu meinem Ernährungsweg.

Vor einem dreiviertel Jahr meldete ich mich im Fitnessstudio an und seit Anfang dieses Jahres beschäftige ich mich auch intensiver mit dem Körper- und Muskelaufbau. Mein Bruder, der inszwischen 9 Jahre beim Bund (wo man ja sehr hart trainiert und man auf Ernährung achten muss) hinter sich hat, hat mir viel gezeigt und erzählt.
Mein Weg ist noch alles andere als perfekt, und viele Hindernisse sind noch zu bewältigen, aber ich finde, ich bin schon auf einem sehr guten Weg! Einen Weg übrigens, den jeder gehen kann!


EACH MORNING WE ARE BORN AGAIN. WHAT WE DO TODAY IS WHAT MATTERS MOST.
~Buddah~



2 Kommentare:

  1. Dein Blog gefällt mir wirklich gut und der Text hier ist wirklich sehr schön und ehrlich geschrieben! Gefällt mir ;)

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  2. Hey,
    dein erster Schritt in die richtige Richtung beinhaltet schon mehrere Schritte. Darüber nachdenken war der erste Schritt (dass es so nicht weitergehen kann wie du schreibst), handeln waren die weiteren Schritte (nach einigen Monaten selbst zu kochen). Irgendwo muss man mal beginnen, und das ist meistens beim Denken. Erst dann beginnt man zu handeln. Es ist schon einige Jahre her bei dir und du scheinst damit recht erfolgreich zu sein. Finde ich cool.
    Man kann diese Geschichte über dich auch auf andere Lebensbereiche ausweiten wenn man will finde ich. Denken und dann handeln. Ohne Handeln bleibt´s beim Denken und dieser Gedanke verschwindet irgendwann wieder. Muss ja nicht sein.
    Finde ich ganz toll dass du für dich selbst das Richtige machst und danke dass du diese Geschichte über dich mit uns teilst. Jetzt bist du um noch ein Stück sympathischer. :-)
    Ganz liebe Grüße aus dem verregneten Wien.
    Danny

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