Hier ist nun das Fazit meiner Saftfastenkur.
7 Tage lang habe ich nur frisch gepresste Säfte zu mir genommen. Das Zwischenfazit könnt ihr
hier lesen, und wie das so genau ausgesehen hat.
Bis auf die Saunabesuche habe ich eigentlich alles eingehalten.
Mein Ziel war es, mich vollständig (und grundlegend) zu reinigen, Altes (im Sinne von Monate oder gar Jahre im Darm) loszuwerden. Die Einläufe waren definitiv eine interessante und neue Erfahrung für mich. Ich muss schon gestehen, dass ich davor ein bisschen Bedenken hatte. Im Nachhinein war das aber völlig unbegründet. Spätestens beim dritten Einlauf ging alles ganz easy. ;)
Nervig fand ich, täglich morgens und abends die Heilerde zu trinken (um die gelösten Giftstoffe zu binden und besser loszuwerden). Es ist wie es ist, man trinkt Erde. Abends hatte ich sie 2x vergessen gehabt.
Positives
Es war wirklich eine interessante Erfahrung, auch von den Gefühlen her. Alle 2 Tage etwa ging es etwas nach unten, aber da ich damit schon halbwegs gerechnet hatte, habe ich das akzeptiert.
Ich bin wahnsinnig stolz, es durchgezogen zu haben, und war an allen Tagen mental voll dabei. Natürlich habe ich fast jeden Tag Köstlichkeiten gesehen (bzw. selbst für andere gekocht), aber es war okay zu verzichten.
Freiwilliger Verzicht beginnt im Kopf, und das muss sich jeder klar machen, der fasten möchte. Es geht überhaupt nicht darum, ein paar Kilos zu verlieren, es machen zu müssen, weil es andere machen oder was auch immer. Es geht um's eigene Gefühl der (fast vollkommenen) Reinigung.
Ich habe mich in Meditationen auch innerlich gereinigt - übrigens ein sehr wichtiges Thema (auf welches ich später, wenn die neue Seite besteht, tiefer eingehen werde).
Ich habe mich durchweg gut vorbereitet und bin super klar gekommen (dank tollen Entsafter auf Arbeit wohlgemerkt). Planung und Vorbereitung sind wirklich wichtig!
Ich habe täglich 2,5L-3L Saft getrunken, (dazu mindestens 3L Wasser bzw. ein Teil davon Basentee), und habe darauf geachtet, viel verschiedenes Gemüse einzubauen. Bzw. habe ich selbst gemerkt, dass mir zu viel Obst einfach zu süß ist. Grapefruit war irgendwann überhaupt nicht mehr sauer/bitter, Ingwer konnte nie genug dran sein (da auf Arbeit die Erkältungswelle rum ging, gab es öfter mal einen puren Ingwer-Limetten-Shot).
Ich war sehr überrascht, dass mir Gurke und Zucchini (und Paprika) richtig gut schmeckt. In Smoothies mag ich Gurke gar nicht. Selbst Knoblauch jagte ich einmal mit durch - ist ja gesund. ;)
Ich habe mich oft richtig gut gefühlt, richtig energiegeladen und lebensbejahend!
Meine Cellulite an den Oberschenkeln ist wieder richtig schön zurück gegangen. ;) Ich werde die Trockenmassagen versuchen beizubehalten, denn sie tun wirklich gut!
Abgenommen habe ich 2,7kg, allerdings nur sehr wenig Fett (meine Waage scheint zu funktionieren).
Teilweise habe ich im Liegen meine Brustkorbrippen gespürt, weil der Magen so eingefallen war - das hatte ich so auch noch nicht erlebt und fand das dezent befremdlich.
Es ist ein schönes Gefühl, mental so stark zu sein. Man hat das Gefühl, alles erreichen und schaffen zu können. Man fühlt sich in der Tat ein wenig unbesiegbar, und das ist für mich das Beste an der ganzen Kur gewesen. Ich habe die völlige Kontrolle zurückerlangt über das Essen, was ich zu mir nahm. Ich kontrolliere die Nahrung - nicht umgekehrt! Ich habe absolut keine Lust auf Ungesundes, Süßes - nicht mal auf Gebäck/Kuchen.
Negatives
Von den Stimmungsschwankungen abgesehen, hatte ich fast an allen Tagen Magenrumoren. Es war kein Hungergefühl (Knurren); ich verstand es einfach als Regenerationarbeit 'die Putztruppe' des Magens, was da vor sich ging. Der zweite Tag war für mich der anstrengendste.
Manchmal habe ich ganz leichte Kopfschmerzen bekommen, meistens morgens, inkl. kleine Pickel im Gesicht.
Ab Tag 5 habe ich deutlich den Übergang in die ketogene Phase bemerkt. Die hatten wir übrigens sogar auch am Wochenende im Unterricht (allg. Thema Fasten). Ich habe schrecklich gefroren (heute noch) und mein Körpergeruch hat sich verändert (nicht gerade zum guten ;) ).
Aber ab Tag 6 habe ich gesehen, dass ich Fett abbaue. Das ist übrigens das Ziel der 'Low Carb-Hardcore-Bewegung', die nur 30-50g Kohlenhydrate am Tag zu sich nehmen.
Dementsprechend war ich abends auch etwas schwach auf den Beinen. Durch Messe und Unterricht schlauchte sowieso alles sehr.
Nervig sind natürlich auch die ganzen morgendlichen Rituale. Nach dem Aufstehen Zunge abschaben, dann 15 Minuten Ölziehen, Zähne putzen, halben Liter Wasser trinken, Glas Wasser mit Heilerde trinken, möglichst noch ein Basentee. Trockenbürstenmasse, Einläufe, Säfte pressen bzw. für den Tag vorbereiten.
Durch die viele Wasserzufuhr muss man auch so ziemlich jede Stunde auf die Toilette. Bei einem 8-Arbeitsstunden-Tag stelle ich mir das problematisch vor - aber das würde ich eh niemanden raten.
Ach fast hätte ich das schlimmste vergessen - der Belag auf den Zähnen! Der war echt nicht schön, ich musste öfters mal zwischendurch Zähne putzen, abends fast doppelt so lang. Deswegen ist Rohkost eben auch wichtig, es hat auch was mit Zahnpflege zu tun!
Im Allgemeinen bin ich mit der Saftkur sehr zufrieden, ich hätte nur ein bisschen mehr Ruhe vertragen (war nach der Arbeit oft noch irgendwas erledigen oder einkaufen (weil ich immer neue Saftideen hatte)).
Man muss sich wirklich die Zeit dafür nehmen und mit allen Sinnen, den Verstand und mit dem Geist dabei sein (ich kann's nicht oft genug wiederholen).
Und ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, diese Erfahrung zu machen, sich und sein Körper besser und intensiver kennen zu lernen. Aber bitte informiert euch!
Wie es weiter geht...
Gestern habe ich nach dem Aufstehen wieder meine Heilerde zu mir genommen, danach meinen Darmflora-Aufbaudrink (auch nicht grad lecker). Zum Frühstück gab es etwas Honigmelone, zum Mittag gab es gekochte Paprika und Tomate mit passierte Tomaten als Sauce (ich merkte es dezent im Magen - hatte aber keine Schmerzen oder so). Am frühen Abend habe ich mir Haferbrei aus gekochten Flocken, Kleie und Wasser gemacht, dazu frische Erdbeeren und Heidelbeeren. Etwas später ließ ich mir einen Saft schmecken.
Wichtig ist, dass die Darmflora wieder hergestellt wird. Gestern Nachmittag/abends habe ich auch deutlich gespürt, dass ein unschöner dunkler Schleier auf mein sonniges Gemüt liegt, war sehr eigenartig das zu beobachten (ich schiebe es einfach auf den Übergang).
Heute gab es wieder Melone zum Frühstück, zum Mittag hatte ich veganen Döner gemacht. Ich wollte nur meinen Salat und etwas auf meine eigenen Art zubereitete Tzatzikisauce essen, habe aber doch zu den übersalzenen Sojaschnetzel und weißen Fladenbrot gegriffen. Mein Magen hat es aber gut verkraftet (und ich habe es genossen). Zum Abend (nach 40minütigem Kraftsport) gab es dann wieder Haferbrei mit Bananen-Hanfsamen-Mus und Erdbeersauce mit Heidelbeeren.
Morgen möchte ich nur Salat (mit Guacamole/Hummus) zum Mittag essen, abends eher Richtung grünen Smoothie und danach wieder Haferbrei (habe noch welchen). Morgens habe ich noch das Bedürfnis nach kein bis wenig Essen.
Mein Ziel ist es, mein Gewicht zu halten, Fett ab- und Muskeln aufzubauen. Schon toll, wenn die Kleidung wieder lockerer sitzt. Ich fühle mich einfach wohler. Aber daran arbeite ich ja schon seit einem Jahr - jetzt habe ich das Gefühl es schaffen und halten zu können. ;)
Geplant ist ja auch noch Urlaub auf Banana Island! Aber damit warte ich noch etwas...